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mit Kveta Kazmukova

2013

Anna Herms anna.herms@gmx.net
An: Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
(Kein Betreff)

Eta, es war schön bei Dir.
Ich schicke Dir gleich mal diesen Traum, den ich dieses Jahr hatte und gleich aufgeschrieben habe,
bevor ich den Zusammenhang ganz vergesse-
& bald mehr-
liebe Grüße, Anna

Es war ihre erste Liebe. Er war niemand, der ihrer würdig war, aber das wußte sie nicht, sie hatte vorher noch nie geliebt, und kannte keinen Mann vor ihm.
In dem Haus ihres Vaters hatten sie sich eingerichtet, aber es geschah irgendein Unglück und der Vater erzürnte dadurch über die Verbindung. Ihre Leben waren bedroht in dem Haus, in dem sie nicht länger bleiben konnten. Von der Vorderseite des Hauses kamen schon die Häscher des Vaters, da schlug sie mit einem Staubsauger ein Fenster frei. Am Schlauch des Saugers konnten sie sich hinablassen, und waren durch ihren Mut schon halb gerettet,wären sie bloß losgelaufen, - da drehte sich der Mann auf den Fersen herum und blieb inmitten der Scherben stehen. Sein Geist hatte ihn hier auf der Seite des Stiefvaters gesehen, und er gab in diesem Augenblick die Frau, die er vielleicht nie geliebt hatte, auf.
Sie aber konnte nicht anders, als weiterlaufen, denn das bedeutete, ihre Liebe zu retten. Dazubleiben wäre Verrat gewesen: an ihrer Liebe, an dem Mann und an sich selbst. Der Staubsauger wurde ihr zum Gefährten. Im Lauf verlor sie fast das Gerät und hielt noch zwei Enden des Schlauches fest. Sie hielt sie so, dass die Enden zu ihren Seiten flatterten, und nach einer Weile begann sie zu spielen, sie könne damit fliegen. Es schien erst unmöglich, aber die Beseelte begann wirklich zu fliegen mit dem Schlauch des Staubsaugers als Flügel: so flog sie eineinhalb Meter über dem Boden dahin. Nach einer Weile kam sie an einen Baum, der war über und über mit weißen Blüten bedeckt.
Da kam sie zum Stehen, kniete sich vor den Baum und fragte: Heißblütiger Baum, was machst du hier?
Ich habe auf dich gewartet, sagte der Baum.

2013/11/13

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
Re:

liebe Anna,
herzlichen dank für diesen Traum. Obwohl ich muss zugeben nicht genau den Zusammenhang zu sehen.
Ich finde ihn aber extrem schön geschrieben und meine gegenwärtige Situation sehr erleuchtend.
danke und war toll, dass du gekommen bist!
liebe Grüsse, e

2013/11/13

Anna Herms <anna.Anna Herms anna.herms@gmx.net
An: Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
Re:

naja, es geht um dieses sich selbst (seiner liebe, seinem glauben) treu bleiben..
bis später, Anna

2013/11/14

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
Re:

:) ich dachte genau das gegenteil als ich es gelesen habe. dass die frau irgendwie mühsam treu bleiben will, obwohl es für keinen sinn macht, und die ganze situation ihr vielleicht nur zeigen will, dass sie sich einfach geirrt hat.

2013/11/14

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
Re:

ich meinte dass sie treu ist zu etwas dass es nicht wert ist.

2013/11/14

Anna Herms anna.herms@gmx.net
An: Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
Re:

ach, interessant!
für mich war irgendwie bezeichnend, dass sie allein weitergeht, um ihrer liebe treu zu bleiben- weil der mann sie schon verraten hatte-

ist jedenfalls auch eine interessante frage, ob und wie man in seinem glauben irren kann!
(wo der mensch doch seine Götter selber schafft?)

(ich meinte die letzten Zeilen der Nonnenklage von Rilke:

“War es wirklich das meine,
Herr Jesus, bist du gewiß?
Ist nicht eine wie eine,
wenn nicht irgendein Biß
eine Schramme zurückläßt, Herr Jesus?
Kann es nicht sein, daß mein
Leben gar nicht dabei ist?
Daß es wo liegt und entzwei ist,
und der Regen regnet hinein
und steht drin und friert drin, Herr Jesus?”)

bis später, Anna

2013/11/15

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
Re:

Liebe Anna,
verzeihe bitte die Verspättung.
Anbei den Text.
Es ist wahrscheinlich sehr flach. aber vielleicht gings ein bisschen eben darum, um die möglichkeiten der Fläche.
sonnst hat er bestimmt ganz viele grammatischen Fehler,...
Deine Finissage habe ich unglaublich genossen! Es ist mir seit Jahren nicht mehr passiert, dass ich eine Ereignis nur zwischen frauen erlebt hat, zwischen sympatischen frauen.
War irgendwie schon krass, wie sich die ganze Atmosphäre ändert. So ein vertrauen, oder so etwas, was es sonnst nicht gibt Ich musste dabei denken, in Bulgarien gibt es so ein Feier bei dem ich anwesend war, traditionel macht man es bei dem x. Tag des Kindes, wo nur Frauen erlaubt sing - deine Lesung hatte einen ähnlichen Charm gehabt. Eigentlich Schade, dass man solche Sachen in der modernen Gesellschaften nicht treibt. Und das Singen! Wann singt man sonnst zusammen?
ich habe Dein Traum wieder ein Paar mal gelesen, und finde Deine Deutung die richtige.
zu dem Gedicht, kann ich nicht so viel sagen, Poesie in Deutsch verstehe ich ganz schlecht.
vielleicht nur diese Sache:
in einem Buch, das zu der “Global prayers” Konferenz in HKW gemacht wurde, gibt es ein Interview mit mehreren Musikanten aus Beirut, weil die Szene da angeblich so reich und verschieden ist, wobei die STyle ganz oft mit REligion verbunden sind.
Es ist gleichzeitig eine recht heickle Thema, da diese Bürgerkrieg damit verbunden war.
ALs einer von der Musiker über seine Glaube (oder Religion, dass erinnere ich mich nicht mehr gefragt wurde, antwortete er.
ich frage dich nicht was du mit deiner Frau machst, und du fragst mich nicht was ich mit Gott mache.
Ist zu persönlich.
wie es zusammenhängt mit dem Gedicht? na nur einfach dass die beide sachen mit einenader auf eine noch andere Ebene
verbunden werden können, oder so.
so so schöne sonntag abend e

2013/11/15

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
Re:

bezeichnend ist auch dass die frau sich nicht erinnert, sich nicht gesichter erinnert.
so gute nacht!

2013/11/21

was hattet Ihr denn zu verbergen, da ihr
mit blättern eure scham bedeckt?
wovor hattet ihr angst? vor der erkenntnis?
ich frage euch: was habt ihr nur erkannt?

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
Fwd:

ich habe Dir , die ältere Version geschickt SORRY!

Dominik Tatarka:
Tajomstvo in „ V Ne čase“, 1998, Západoslovenské tlačiarne, S. 11

„Tajomstvo.
Môj život začína sa tajomstvom, dúfam, že sa uzavrie tajomstvom mojej smrti osobnej.
Dovolávam sa našej reči. Podľa svedectva našej reči, tajomstvom nie je to, čo sa skrýva.
Ale naopak to, čo sa postaví do zápasu, ako praveký lovec mamutov.
Cestovatel Przewalski v cestopise po Mongolsku neskôr mi to potvrdil, že spôsob lovu pravekého človeka bol utajením.
Člověk sa okeril trávou, vstúpil do ľadového jazera a čakal na kŕdeľ ľabutí.
Takisto utajením pohybu vyzýval medveďa. Poď, musíš prísť. Ty si môj život. Potom si ťa uctím, keď ťa zjem.
Tajomstvo podľa našej reči nie je to, čo sa skrýva – ale čo tají v sebe odvahu do zápasu.“

„Geheimnis.
Mein Leben fängt mit einem Geheimnis an, ich hoffe, dass es sich mit dem Geheimnis meines intimen Todes schließen werde. Ich berufe mich auf unsere Sprache. Gemäß dem Zeugnis unserer Sprache, ein Geheimnis ist nicht das, was sich verbirgt.
Aber im Gegenteil das, was sich in einem Kampf setzt, wie ein prähistorischer Mammuten Jäger. Der Reisende Przewalski in dem Reisebericht aus Mongolen hat es mir später bestätigt, dass die Art der Jagd eines prähistorischen Menschen die Geheimhaltung war.
Der Mensch hat sich mit Büschen bedeckt, trat in dem eiskalten Wasser ein und wartete auf eine Schar der Schwäne.
Gleichfalls durch Geheimhaltung der Bewegung forderte er ein Bär auf. Komm, du musst kommen. Du bist mein Leben. Dann werde ich dich ehren, wenn ich dich gegessen habe.
Das Geheimnis gemäß unserer Sprache ist nicht das, was sich verbirgt – sondern, was in sich den Mut zum Ringen verheimlicht.“

2013/11/25

Anna Herms anna.herms@gmx.net
An: Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
Re:

liebe eta,
danke, wollte Dir gerade schreiben, dass ich nur drei texte gelesen habe..
der text mit dem Geheimnis interessiert mich, habe auch darüber nachgedacht,

bis nachher, anna

2013/11/25

sie bedeckten ihre scham um kämpfen zu können
sie erfanden das geheimnis

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
Fwd: text

http://www.etymonline.com/index.php?term=exhibit

was das Ende betrifft, schick ich ein paar veränderungsvorschläge:
weiss nicht was besser ist.
das wort liebe ist irgendwie zu häufig benutzt,
und auch in dem kontext kann viel schlimmes machen,
auf der andere Seite kann aber einfach auch herzlich sein, und einfach, und ein anderes haben wir ja nicht,
schliesslich taucht es auch in deiner Arbeit auf.
brich dir nicht den kopf.
aber, bin gespannt.
viel spass!
e

2013/11/

brich dir nicht den kopf.
aber, bin gespannt.
viel spass!
e

2013/11/26

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net
text

liebe anna.
anbei der Text, der noch korigiern braucht und von dem ich zweifel habe. er scheint mir vielleicht zu sensationel
und vorallem mich-bezogen
von Dir wird ja keine rede, von dem was Du denkst wie Du dazu stehst, dabei kommt Deine Name einfach so am anfang - als eine erwähnung,
der Schriftsteller mit dem Geheimnis fängt in einer seiner Geschichten mit der Erwähnung von irgendeinem Onkel Adam, gleich danach sagt er entschuldige, dass ich dich hier einfach zur Zweck der erwähnung nehme....
wie siehst Du es?

2013/11/26

Kveta Kazmukova kazmukova@gmail.com
An: Anna Herms anna.herms@gmx.net

“wenn aus dem zu Zeugenden einem eigentlich Liebe hätte begegnen können.”

Wieso möchtest Du einen Konjunktiv? Die Möglichkeit besteht doch?

na das war die “Hure” zitierend aus der Zeit. Sie hätte sich verlieben können, sagte sie, da nahm sie kein geld. Da fragte ich Dich, was es eigentlich heissen soll, heisst es, das sie es einfach nicht wollte, oder das es in dem Zusammenhang nicht ging sich zu verlieben, es nicht möglich war, bzw. in dem zusammenhang will man so was nicht?
nun, es ist zu kompliziert, vielleicht unnötig detailiert. damit lassens den konjunktiv weg.

Meinst du, dass der Begriff nur abwertend ist, wenn „einem aus dem zu Zeugenden Liebe begegnet.“?

ja

Und dann wird ja nicht der Ausdruck peinlich erlebt. Oder? Ich finde den satz noch zu verwirrend.

doch. für mich kann es nur peinlich sein, wenn es um liebe gehen könnte, hätte gehen können, weiss nicht meinst Du ist nicht so?

Worin liegt die Abwertung?

ich meine die abwertung kriegt es nur angesichts etwas mehr, wenn man etwas mehr - liebe - hätte “haben” können. haben ist schlecht gesagt, eher vielleicht “werden”.

Ich finde den gedanken sehr gut und wichtig für den text, aber den satz irgendwie zu verworren. Ich weiß nicht, wie man die Abwertung des Begriffs und die peinlichkeit der situation in einen satz bringen kann. Ist das die Idee?vielelicht verstehe ich es falsch?

Nein Du verstehst es gut. verworren ist es, gebe ich zu, ich denke noch darüber nach.
sonnst würde ich Dir es schon schicken, aber jetzt denke ich noch ein bisschen.

lg e

2013/11/27