Lehnen Sie Sich nicht so weit see more of this in
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aus dem Fenster; Sie könnten ja auf die Straße fallen!

HAUM? HEIS?HAUS?HEIM?EIN BAUM AUSSEN
EIN RAUM INNEN DRINNEN WARM HEISS KALT
DRAUSSEN REIN WARUM IMMER REIN IMMER
RAUS IMMER DIESES RAUS UND REIN.
Wenn man draussen ist will man rein und wenn man drinnen ist, will man wieder raus.Wohin will man denn? Das Draussen bestimmt das Drinnen und wenn schon; die Behauptung andersherum zu formulieren, wär schon idealistisch…das wär doch auch schön. Kunst als Zufluchtsort in der Wüste Realität - warmes Heim in der kalten Welt, aber auch: gefundene: erkaltete Form in der flüssigen Wirklichkeit, in der alles, aber auch immerzu alles miteinander verbunden ist. oder macht es Kunst überhaupt erst möglich, die Zusammenhänge zu erkennen, wenn draussen alles scheinbar linear -räumlich, zeitlich- verläuft? Sammlung. Zerstreuung.
ich bin ein Schwamm. Schwamm als Trichter.
Die schönste Aufgabe: eine Form zu finden. Kunst: Zwang, Narrenspiel und schließlich Luxus, sich in ihr zu sammeln, zu finden, gut. Und dann? Dieses Häuschen, dieses Heimchen kann ja nicht lange Zuflucht gewähren, kann ja nicht Sicherheit geben vor dem DA, was da draussen ist. Und ausserdem: dieses DA-Draussen ist ja überhaupt so wichtig wie nichts, sonst braucht`s ja kein Innen, gäbe es gar keins und was ist denn daran überhaupt so, dass man da nicht blieben, dass man davor flüchten will? Das Draussen ist nämlich schön, denn da draussen liegt sie: die Wahrheit, die Schönheit, und nur wer draussen zuhause ist, kann sie finden; man kann nicht drinnen sitzen und nur nach draussen schauen, man muss da hingehen, sich aufhalten, wandern, zirkulieren im immerwährenden Zirkuszelt, das dieses Draussen nämlich ist. Wer will denn drinnen sitzen, wenn draussen das Leben spielt, wer will denn in der Ausstellung sitzen, im Kunstraum, im Häuschen, wo das Leben, das zu Kunst geronnen ist, erkaltet, geformt, gesammelt wird, sich häuft, in Häufchen hockt, herumhocken? Womöglich gemütlich werden? Aber irgendwo muss man die Kunst doch antreffen, finden, ja wo denn, wenn nicht im Kunstraum? Ja..hm..RAUN? REIS? Auf einmal will man diesen Trichter nur noch umdrehen, heraus damit und das Gesammelte zurückfließen lassen, raus, hinaus! Hinaus damit, wieder hinaus damit in die Wüste, in die Schönheit, nach einer unendlich kurzen Atempause wieder hinaus, damit umgehen, umhergehen, umgehen, umhergehen, endlich umhergehen draussen und es zu einem Ort machen, an dem man bleiben will, an dem man sein will, damit man nicht immer fliehen muss. Da kann man dann auch einfach stehen bleiben, oder sich an einen Straßenrand setzen, so lange es noch möglich ist, und im Anblick eines Irgendetwas eines Fast-Nichts, das alles begreifen, als hätte man acht oder fünfzehn Euro dafür bezahlt, oder sein ganzes Leben.
Art is for ever for the moment, Monument des Zeitlichen, Räumlichen plus des Unendlichen in diesem Moment, nicht länger und nicht kürzer: Wahnsinn!

4.März 2012