In einem Raum, der gleichsam zum Innenraum eines Autos
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wurde, in dem sich Schweißtropfen sammelten von Menschen, die mir zuwider waren, in dem
ich selbst mehr und mehr schwitzte und mich immer bedrängter fühlte, sahen wir durch die
Windschutzscheibe oder auf der Leinwand, die vielleicht nur Illusion war, sahen wir eine Fahrt,
die unsere eigene hätte sein können, von der wir aber nicht wußten,
ob sie es war.

Und es war Nebel, worin sich Gestalten verbargen, aus dem sie sich lösten; die Zeichnung
der Straße war zu sehen, es war unheimlich und öde und das war sehr ästhetisch,
und Thomas Bernhard, von dem wir nicht wußten, ob er mit uns im Raum saß, las Texte,
oder kam das vom Band, vielleicht war das alles ein Film; eben, oder eine richtige Fahrt,
unsere Fahrt, oder ein Film.

Wir waren zu träge, zu gelähmt durch den Schweiß, um das herauszufinden, obwohl es mir dämmerte,
dass es nicht schwer sei, nur träge waren wir, und diese Trägheit widerte mich ebenso an, wie der
Schweiß der Menschen,
unter dem ich litt.

Aber die Texte gefielen mir, und auch die Winterlandschaft draußen oder das Bild dieser Landschaft -
ich konnte mich nicht entscheiden.
Zeit wird aus sich selbst geboren.

Ich hatte auch geträumt, dass alle Menschen permanent ihre Kamera mit sich herumtragen und
jeder nebenbei seinen eigenen Lebensfilm produzierte. Jeder hatte einen ganz eigenen Stil;
es gab Gangsterfilme, ganz einfache klare Filme oder bunte und verwirrende, spannungsreiche
oder experimentelle Filme etc. Es war nur ein Traum, aber es erschien mir auch danach
gar nicht abwegig.

In a room that also turned into the interior

of a car, in which drops of sweat collected from people
I could´t stand, in which I myself kept sweating more and more and was feeling more and more pressured,
we saw through the windshield or on the screen, what maybe was only an illusion,
a trip that might have been our own, but we were´t sure
if it was.

And it was foggy, forms concealed themselves within, then emerged, the drawing of the street could be seen,
it was eerie and barren and that was very aesthetic and Thomas Bernhard - we were´t sure
if he was sitting with us in the room - read texts, or was it coming from a tape, maybe it was all a film;
that, or an actual trip, our trip or a film.
We were too lethargic, too paralyzed by the sweat, to find out, although it dawned on me that it would´t be difficult,
only we were too lethargic and this lethargy disgusted me just as much as the sweat of the people
I was suffering from.

But I liked the texts, and also the winter landscape outside or the image of this landscape - I could´t decide.
Time is borne of itself.

Once I had also a dream that everyone constantly carried their own cameras around with them and everyone
was producing their own life-movie on the side. Each person had a unique style; there were gangster films,
very simple clear films or colorful and confusing ones, exciting or experimental films, etc. It was only a dream,
but afterward it seemed to me
not so absurd.